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BERICHTE

Velounfall 3 Tage nach Sieg am Hallwilerseelauf

Letzten Dienstag traf es leider auch mich... oft war ich diesen Sommer / Herbst mit dem Velo zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren, einige Male hatte ich Glück. Es gab dieses Jahr sehr viele Stürze und Unfälle einiger meiner Velokollegen/-kolleginnen, und ich dachte immer: Wie lange geht's wohl bei mir noch bis es auch mich trifft? Ja, man sollte nicht mit einem solchen Gedanken aufs Velo und trotzdem, es ist und wird immer gefährlicher auf Schweizer Strassen... obwohl ich meistens Strassen wähle, welche sehr verkehrsarm sind, gibt es doch auch Stellen an welchen sich nach dem Feierabend das Blech ansammelt und man halt trotzdem den kürzesten Weg nach Hause wählt.

So auch an jenem Dienstag zirka 17.45 Uhr, als ich auf dem Velostreifen fuhr und ein Auto sehr plötzlich ohne zu blinken oder einen Seitenblick zu wagen rechts abbog, dummerweise war ich da noch, das Auto rammte mich und ich stürzte. Leider war mein Helm zu wenig satt (da ich am Morgen ein Stirnband trage) und so schlug ich nicht nur auf dem Helm, sondern auch auf dem Unterkopf auf Asphalt. Das Resultat: Eine leichte Hirnerschütterung, ein gezerrtes Band in der Schulter vom Autoaufprall und ein paar Prellungen. Also kurz gesagt: Riesen Glück im Unglück! Nun bin ich am Auskurieren und regenerieren, das Kopfweh und die Schulter plagen mich wohl noch ein paar Tage aber eben, es könnte schlimmer sein.

Nun zum erfreulicheren Teil dieses Berichtes :-)

Vergangenen Samstag (drei Tage vor dem Velosturz), 14.10.2017, startete ich im Elitefeld am Hallwilerseelauf, welcher mit ca 7500 Teilnehmern zu den grösseren Schweizer Laufveranstaltungen gehört. Ich hatte mich erst 2 Tage zuvor definitiv für einen Start entschieden, da ich in den Ferien in Sardinien eine knappe Woche vorher sehr unglücklich aufs Knie gefallen bin, und es mir einige Tage ziemlich Schmerzen bereitete. Jedoch war am Lauftag selber alles wieder gut und ich konnte mich so richtig auf meinen flachen Lieblings-Halbmarathon freuen! :-)

Der Startschuss für den Eliteblock fiel um 13.35 Uhr in Beinwil a.S. und es ging gleich so richtig zur Sache. Die ersten ca. 5km sind immer wahnsinnig schnell, da die ersten 3km leicht bergab und auf Asphalt gelaufen werden. Erst dann wird der Lauf so richtig schön, nach meinem Geschmack. Kieswege, z.T. sehr schmal mit engen Kurven, aber auch wieder lange geradeaus, ein bisschen rauf und runter und meistens dieser atemberaubende Blick auf den Hallwilersee! Nein, ich bin keine Läuferin mit Tunnelblick :-) wäre ja schade…

Zurück zum Rennen: Ich versuchte zwar von Anfang an Tempo zu machen, wusste aber dass es ein Halbmarathon ist und es doch eine für mich lange Distanz ist. Da dieser Lauf aber so extrem kurzweilig ist, freute ich mich richtig auf dieses Rennen. Das Tempo konnte ich gut durchziehen. Am Anfang waren noch andere Frauen bei mir, dann jedoch irgendwann nicht mehr. Es hatte wohl (zu meinem Glück) dieses Jahr keine schnellen Kenianerinnen am Start. Ich konzentrierte mich aber vollständig auf mich (und die Umgebung :-) ) und so wusste ich auch nicht, wie viel Luft ich gegen hinten hatte. Ich wusste auch nur, dass ich an erster Stelle lag, da mich plötzlich die Bikerin der Frauenspitze begleitete. Dazu ist zu sagen, dass ich nie damit gerechnet hätte auch nur eine Sekunde lang an einem so bekannten Rennen die Führung zu übernehmen!

Ich versuchte, mein Tempo durchzuziehen, lief oft mit etwa zwei Männern zusammen oder alleine. Passierte die 10km in ca 36 Minuten und lag also voll auf kurs, sogar meine Halbmarathonbestzeit anzupeilen! Jedoch ist der zweite Teil des Rennens doch eher langsamer was die Strecke betrifft. Coupiert und kurvig. Als ich beim Schloss Hallwyl ankam (etwa nach 2/3 der Strecke) rief mein Vater mir zu, ich hätte ca 2 min Vorsprung auf die 2.! Damit hätte ich nicht gerechnet, wurde sogar etwas nervös und wollte jetzt mein Tempo so gut wie’s geht hoch behalten. Jedoch wurde ich doch merklich langsamer und musste beissen. Auf einmal war das Ziel nahe, das Publikum gewaltig und der Speaker laut. Da wusste ich es, es ist geschafft! Ich durchquerte als erste Frau die Ziellinie des Halbmarathons und konnte es (von toten Mücken übersät) kaum glauben! Yesss und gleich noch meine persönliche Hallwilerseelauf Bestzeit von 2016 um 4 Sekunden unterboten :-)

Es war ein sehr hartes, wunderschönes und publikumsreiches Rennen bei sommerlichen Temperaturen. Danke an alle, die mich angefeuert und supportet haben!

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